Eine aktuelle UK Biobank-Studie belegt: Hoher Zuckerkonsum erhöht das Demenzrisiko um 43%. Experten erklären die biologischen Mechanismen und geben praktische Ernährungstipps.
Neue Forschungsergebnisse zeigen einen alarmierenden Zusammenhang zwischen Zuckerzusatz und Demenzentwicklung.
Studienergebnisse schockieren Fachwelt
Eine großangelegte Analyse der UK Biobank-Daten mit über 186.000 Teilnehmern hat ergeben, dass Menschen mit hohem Konsum von zugesetztem Zucker ein um 43% erhöhtes Demenzrisiko aufweisen. Die Studie, veröffentlicht im Fachjournal ‚Nutritional Neuroscience‘, untersuchte über einen Zeitraum von zehn Jahren die Ernährungsgewohnheiten und neurologische Entwicklung.
Dr. Sarah Brewer, medizinische Direktorin von Healthspan, kommentiert: ‚Diese Ergebnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit, den Zuckerkonsum in der Bevölkerung zu reduzieren. Die Daten zeigen klar, dass bereits moderate Mengen an zugesetztem Zucker signifikante Auswirkungen auf die kognitive Gesundheit haben können.‘
Biologische Mechanismen hinter dem Zusammenhang
Forscher identifizieren mehrere Schlüsselmechanismen: Chronisch erhöhte Blutzuckerspiegel führen zu insulinresistenz im Gehirn, was wiederum die Bildung von Amyloid-Plaques begünstigt – einem charakteristischen Merkmal von Alzheimer-Demenz.
Professor Robert Lustig von der University of California erklärt: ‚Zucker wirkt nicht nur als leerer Kalorienträger, sondern als aktiver neurotoxischer Stoff. Er fördert Entzündungsprozesse und oxidativen Stress im Gehirngewebe.‘
Praktische Ernährungsumstellungen
Experten empfehlen den Austausch von zuckerhaltigen Getränken durch Wasser oder ungesüßten Tee. Bei Süßungsbedarf können natürliche Alternativen wie Stevia oder Erythrit in Maßen verwendet werden.
Ganze, unverarbeitete Lebensmittel sollten Basis der Ernährung bilden. Besonders Beeren, Nüsse und grünes Blattgemüse liefern wichtige Nährstoffe für die Gehirngesundheit ohne negative Zuckerwirkungen.
Umfassender Lebensstil-Ansatz
Neben der Ernährung betonen Neurowissenschaftler die Bedeutung von Vitamin D-Spiegeln, regelmäßiger Bewegung und ausreichend Schlaf. Diese Faktoren wirken synergistisch zur Reduzierung des Demenzrisikos.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt maximale 50 Gramm Zucker täglich – viele Experten plädieren jedoch für deutlich geringere Werte unter 25 Gramm zur optimalen Prävention.







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