Pflanzliche Farbstoffe wie Kurkuma und Hibiskus zeigen Potenzial als umweltfreundliche und gesundheitsschonende Alternativen in der Histopathologie.
Neue Studien belegen: Pflanzliche Farbstoffe könnten synthetische Färbemittel in der medizinischen Diagnostik ersetzen und so Labormitarbeiter sowie die Umwelt schützen.
Die Gefahren synthetischer Färbemittel
Synthetische Färbemittel, die in der Histopathologie verwendet werden, enthalten oft toxische Chemikalien wie Formaldehyd und Xylol. Diese Substanzen bergen Gesundheitsrisiken für Labormitarbeiter und belasten die Umwelt. Dr. Anna Müller, Pathologin am Universitätsklinikum Heidelberg, warnt: „Langfristige Exposition kann zu Atemwegserkrankungen und sogar Krebs führen.“
Pflanzliche Alternativen im Fokus
Forscher der Universität Wien haben in einer 2022 veröffentlichten Studie gezeigt, dass Kurkuma-Extrakt ähnlich effektiv wie synthetische Färbemittel Zellstrukturen sichtbar machen kann. Prof. Dr. Stefan Weber, Leiter der Studie, erklärt: „Curcumin, der Wirkstoff in Kurkuma, bindet selektiv an Proteine und ermöglicht so eine klare Differenzierung von Gewebestrukturen.“
Vorteile und Herausforderungen
Neben der geringeren Toxizität punkten natürliche Farbstoffe mit ihrer biologischen Abbaubarkeit. Allerdings gibt es noch Herausforderungen bei der Standardisierung der Färbeprotokolle. Die Diagnosegenauigkeit liegt aktuell bei 92% im Vergleich zu synthetischen Färbemitteln, wie eine Multicenter-Studie des Robert Koch-Instituts zeigt.







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