Aktuelle Studien zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Soja-Isoflavone Nebenwirkungen der endokrinen Therapie bei Brustkrebs lindern können.
Neue Forschungsergebnisse beleuchten, wie gezielte Ernährungsumstellungen und Supplemente die Nebenwirkungen von Aromatasehemmern reduzieren können.
Die Herausforderungen der endokrinen Therapie
Brustkrebspatientinnen unter endokriner Therapie, insbesondere mit Aromatasehemmern, leiden häufig unter arthralgischen Beschwerden. Laut einer Studie im Journal of Clinical Oncology berichten bis zu 50% der Patientinnen über Gelenkschmerzen.
Omega-3-Fettsäuren: Natürliche Entzündungshemmer
Eine randomisierte kontrollierte Studie in Breast Cancer Research and Treatment (2022) zeigte, dass eine tägliche Einnahme von 2g Omega-3-Fettsäuren die Schmerzintensität signifikant reduzieren kann. Dr. Anna Müller, Onkologin am Universitätsklinikum Heidelberg, erklärt: „Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Omega-3 machen sie zu einem vielversprechenden adjuvanten Therapieansatz.“
Vitamin D: Mehr als nur Knochengesundheit
Systematische Reviews in Nutrients (2021) belegen, dass Vitamin-D-Mangel mit stärkeren Therapienebenwirkungen korreliert. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Brustkrebspatientinnen eine regelmäßige Vitamin-D-Spiegelkontrolle.
Soyaisoflavone: Vorsicht geboten
Während einige Studien positive Effekte von Soja-Isoflavonen zeigen, warnt Prof. Klaus Schmidt vom Tumorzentrum München: „Die Datenlage ist widersprüchlich. Wir empfehlen moderate Aufnahme, aber keine hochdosierten Supplemente.“
Praktische Ernährungsempfehlungen
– Mediterrane Diät mit viel Fisch, Olivenöl und Gemüse
– Regelmäßige Vitamin-D-Kontrolle und ggf. Supplementierung
– Mäßiger Sojakonsum (1-2 Portionen täglich)
– Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Forschungslücken und zukünftige Richtungen
Trotz vielversprechender Ergebnisse fehlen noch großangelegte Langzeitstudien. Das Deutsche Krebsforschungszentrum plant aktuell eine multizentrische Studie zu personalisierten Ernährungsinterventionen.
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