Cholinmangel bei Adipositas: Ein neuer Risikofaktor für Alzheimer?

Cholinmangel bei Adipositas: Ein neuer Risikofaktor für Alzheimer?

Eine Studie aus 2025 zeigt, dass niedrige Cholinspiegel bei adipösen Menschen mit erhöhten Entzündungsmarkern und neuronalen Schäden verbunden sind, was das Alzheimer-Risiko steigern könnte.

Forscher entdecken einen möglichen Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit, Cholinmangel und einem erhöhten Alzheimer-Risiko.

Die wachsende Bedrohung: Alzheimer und Adipositas

Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung, die weltweit Millionen von Menschen betrifft. Bekannte Risikofaktoren umfassen Alter, Genetik und Lebensstil. In den letzten Jahren rückt jedoch auch Adipositas als möglicher Auslöser in den Fokus der Forschung. Eine Studie aus dem Jahr 2025 wirft nun ein neues Licht auf diesen Zusammenhang.

Die Forschungsarbeit wurde im Fachjournal ‚Metabolic Brain Disease‘ veröffentlicht und untersuchte spezifisch die Rolle von Cholin – einem essentiellen Nährstoff – bei adipösen Personen. Laut einer Pressemitteilung der beteiligten Universität fanden die Wissenschaftler heraus, dass Probanden mit Adipositas signifikant niedrigere zirkulierende Cholinspiegel aufwiesen.

Cholin: Mehr als nur ein Baustein

Cholin ist entscheidend für die Synthese des Neurotransmitters Acetylcholin sowie für den Aufbau von Zellmembranen. Dr. Anna Schmidt, eine Ernährungswissenschaftlerin an der Charité Berlin, erklärt in einem Blogbeitrag: „Cholinmangel kann zu kognitiven Beeinträchtigungen führen.“ Die neue Studie geht jedoch weiter.

Sie zeigt konkret auf: Bei adipösen Teilnehmern waren nicht nur die Cholinwerte reduziert; gleichzeitig wurden erhöhte Spiegel von Entzündungszytokinen wie IL-6 gemessen. Zudem wiesen sie höhere Werte des neuronalen Schädigungsmarkers Plasma-NfL (Neurofilament Light Chain) auf – ein Indikator für fortschreitende Neurodegeneration.

Der Teufelskreis aus Entzündung und Insulinresistenz

Die Forscher analysierten auch metabolische Parameter wie HOMA-IR (Homeostasis Model Assessment of Insulin Resistance). Ihre Daten deuten darauf hin: Niedriges Cholin korreliert mit stärkerer Insulinresistenz und systemischer Entzündung. Professor Michael Weber vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung kommentiert in einer Ankündigung: „Dies könnte einen biochemischen Pfad erklären.“ Er warnt jedoch vor voreiligen Schlüssen.

Korrelation bedeutet nicht zwangsläufig Kausalität. Es bleibt unklar, ob der Cholinmangel direkt Alzheimer verursacht oder ob er lediglich ein Begleitphänomen anderer pathologischer Prozesse ist.

Praktische Empfehlungen für Leser

Trotz offener Fragen bieten die Erkenntnisse Ansatzpunkte zur Risikominderung. Eine ausreichende Cholinzufuhr ist bereits in jungen Jahren wichtig. Gute Quellen sind Eier (insbesondere Eigelb), mageres Fleisch wie Hühnchen sowie Fisch wie Lachs.

Bei bestehendem Mangel können unter ärztlicher Aufsicht auch Supplemente erwogen werden. Generell gilt: Ein gesunder Stoffwechsel durch ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung bildet die Basis für langfristige kognitive Gesundheit.

Fazit

Die Studie unterstreicht die Bedeutung frühzeitiger metabolischer Gesundheit über reine Gewichtskontrolle hinaus. Weitere Langzeitstudien sind nötig; doch schon jetzt lässt sich sagen: Eine cholinreiche Ernährung könnte ein einfacher Schritt zur Alzheimer-Prävention sein.

Avatar von Lou Pai

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Liyana Parker

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