Großstudie belegt: Mediterrane Ernährung, MIND-Diät und zwei weitere Ernährungsmuster reduzieren Demenzrisiko signifikant. Frauen profitieren stärker.
Neue Forschungsergebnisse zeigen: Bestimmte Ernährungsweisen können das Demenzrisiko um bis zu 28% senken – mit besonderem Schutz für Frauen.
Studienhintergrund und zentrale Erkenntnisse
Eine im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte Langzeitstudie der Universität Bordeaux analysierte über 12 Jahre hinweg die Ernährungsgewohnheiten von mehr als 16.000 Teilnehmern ab 65 Jahren. Die Forscher fanden heraus, dass vier etablierte Ernährungsmuster das Demenzrisiko signifikant reduzieren können.
Laut Studienleiter Professor Cécilia Samieri zeigen die Ergebnisse einen „dosisabhängigen Effekt“: Je strenger die Teilnehmer die Ernährungsempfehlungen umsetzten, desto geringer war ihr Demenzrisiko. „Diese protektive Wirkung war bei Frauen besonders ausgeprägt,“ betont Samieri in der offiziellen Pressemitteilung der Universität.
Die vier schützenden Ernährungsmuster
Mediterrane Diät: Reich an Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Nüssen und Olivenöl bei moderatem Fisch- und Wein konsum.
MIND-Diät: Kombiniert Elemente der mediterranen und DASH-Diät mit Fokus auf brain foods wie Beeren und grünem Blattgemüse.
Recommended Food Score: Bewertet den Konsum von empfohlenen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukten.
Alternative Healthy Eating Index: Ein wissenschaftlich validierter Index für gesunde Ernährungsqualität.
Biologische Mechanismen des Schutzes
Dr. Emmanuelle Kesse-Guyot vom französischen Forschungsinstitut INRAE erklärt: „Die neuroprotektive Wirkung lässt sich auf drei Hauptmechanismen zurückführen: Reduktion von chronischen Entzündungen durch Antioxidantien, Bereitstellung essentieller Fettsäuren für neuronale Membranen und Verbesserung der vaskulären Gesundheit.“
Die in diesen Diäten enthaltenen Polyphenole aus Beeren und Nüssen durchdringen laut Forschung die Blut-Hirn-Schranke und wirken direkt antioxidativ im Gehirngewebe.
Warum Frauen stärker profitieren
Professorin Claire McEvoy von der Queen’s University Belfast weist auf hormonelle Faktoren hin: „Östrogen hat natürliche neuroprotektive Eigenschaften. Nach der Menopause steigt das Demenzrisiko bei Frauen deutlich an – eine optimale Ernährung kann diesen Verlust teilweise kompensieren.“
Zusätzlich zeigen Studien, dass Frauen bestimmte Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E effizienter verstoffwechseln können.
Praktische Umsetzungstipps
Täglich fünf Portionen buntes Gemüse und Obst integrieren – besonders Beeren und dunkles Blattgemüse.
Pflanzliche Fette aus Nüssen, Samen und Olivenöl bevorzugen.
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Zwei Portionen fetten Fisch pro Woche für Omega-3-Fettsäuren.
Verarbeitete Lebensmittel und zugesetzten Zucker minimieren.
Vollkornprodukte statt raffinierter Kohlenhydrate wählen.
Aktuelle Empfehlungen der Experten
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bestätigt in ihrer aktuellen Stellungnahme: „Eine pflanzenbetonte Ernährung mit hochwertigen Fetten stellt die Basis der Demenzprävention dar.“ Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert entsprechende Aufklärungsprogramme.







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