Wermut (Artemisia Absinthium) zeigt in Studien bemerkenswerte entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften. Experten beleuchten seine historische Bedeutung und moderne Anwendungen.
Neue Forschungen bestätigen, was Heilkundige seit Jahrhunderten wissen: Wermut besitzt einzigartige medizinische Eigenschaften.
Eine Pflanze mit langer Geschichte
Artemisia Absinthium, bekannt als Wermut, spielte bereits in der antiken Medizin eine zentrale Rolle. Der berühmte griechische Arzt Dioskurides erwähnte seine verdauungsfördernden Eigenschaften in seiner Materia Medica.
Dr. Christina Müller, Ethnopharmakologin an der Universität Wien, erklärt: „Wermut war eines der wichtigsten Heilmittel der Klostermedizin. Hildegard von Bingen setzte ihn bereits im 12. Jahrhundert bei Verdauungsbeschwerden ein.“
Wissenschaft bestätigt traditionelles Wissen
Eine 2022 in Frontiers in Pharmacology veröffentlichte Studie untersuchte die entzündungshemmende Wirkung von Wermut-Extrakten. Die Forscher fanden heraus, dass bestimmte Verbindungen in der Pflanze Entzündungsmarker signifikant reduzieren können.
Professor Hans Weber vom Institut für Pharmakognosie in München warnt jedoch: „Die Dosierung ist entscheidend. Wermut enthält Thujon, das in hohen Dosen toxisch wirken kann.“
Moderne Anwendungsgebiete
In der modernen Phytotherapie wird Wermut besonders bei folgenden Beschwerden eingesetzt:
- Verdauungsstörungen
- Parasitenbefall
- Leberunterstützung
- Pilzinfektionen
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat Wermut als traditionelles pflanzliches Arzneimittel für die Behandlung leichter dyspeptischer Beschwerden anerkannt.







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